- 1192 - 1264. August 31. Breslau. prid. Kal. Spt. Heinrich, Herzog von Schlesien, verkauft den Breslauer Bürgern Helwig de Boleslawitcz (Bunzlau) und Ditmar Ruthenus ein Stück Acker oder Feld, gelegen in Mitten der Güter des Vincenzstiftes, der städtischen Weideplätze bei dem Olbina (Elbing) genannten Gute und der zu Rosinthal (Rosenthal), das jetzt Konrad, der Sohn des Alexander (vgl. o. No. 343), besitzt, gehörenden Aecker zu deutschem Rechte zu besitzen, und bestättigt zugleich, dass die Käufer um eine Geldsumme alle Ansprüche des Vincenzstiftes abgelöst haben. Z.: Joh. de Wirben, Graf Ulrich Untertruchsess, Heinr. de Gorgowitcz herzoglicher Ritter, die Gebrüder Eberhard und Symon herzogl. Diener. Actum Wrat. datum per manum dom. Ottonis notarii curie. In der ältesten Gestalt erhalten in der matr. S. Vinc. I. 75 (P.-A.) sonst in einem Transsumt von 1507 P.-A. Vincenzstift 1588, auf dem St.-A. in einer Abschrift des XVIII. Jahrh. unter Q. 3. Dass dieses Stück Land die später sogenannte Reppine oder Rapine gewesen, scheint sicher; auf diese letztere verzichtet der Abt Jacob vom Vincenzstifte im Jahre 1509 eben mit Rücksicht auf die vorstehende Urkunde (St.-A. Q. 3 a.). Ebenso scheint aus der letzteren und einigen andern unter gleicher Signatur Q. 3 liegenden Urkunden hervorzugehen, dass die Reppine damals schon (1507) zu dem unter städtischer Verwaltung stehenden Hospital für aussätzige Frauen zu 11000 Jungfrauen gehört hat. Aber vollkommen unberechtigt ist es, wenn der Bresl. Syndikus L. Assig (XVII. Jahrh.) in seinem Manuskr. de privilegiis II. f. 653 (St.-A.) jenes Hospital als schon 1264 Aug. 30. (er meint unzweifelhaft die hier vorliegende Urkunde v. 31. August) vorhanden bezeichnet, welche Notiz dann in Ebers Armenwesen der Stadt Breslau S. 102 übergegangen ist. Jenes Hospital ward vielmehr erst 1400 gestiftet (Schmeidler Elisabeth K. S. 21). Auch dass dasselbe früher der heil. Ursula geweiht gewesen, wie Assig und Ebers angelten, vermag ich nicht nachzuweisen. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |